Ich werde regelmässig konsultiert, wenn sich jemand für eine neue Stelle bewirbt und den Job auch unbedingt haben will. Die wichtigste Frage meiner Kunden lautet meist: Wie kann ich mich auf ein Interview optimal vorbereiten? Darum hier für alle, die mit einem Job Change liebäugeln, eine Serie in vier Teilen für Ihr perfektes Bewerbungsgespräch:

Teil 2

Was sagt mein Körper während ich rede?  

Ganz entscheidend für Ihre positive Wirkung ist das, was Ihr Körper sagt, während Sie mit Ihren Worten beschäftigt sind. Wir erhalten durchschnittlich 7% aller Informationen aus dem gesprochenen Wort, 38%  aus dem Klang der Stimme und 55 % aus der Körpersprache. Sie können nur glaubwürdig erscheinen, wenn das gesprochene Wort mit dem Ausdruck Ihres Körpers übereinstimmt. Die meisten bereiten sich sehr gut auf den Inhalt Ihrer Worte vor, d.h. sie überlegen sich detailliert, was Sie auf jede Frage antworten und welche Punkte sie ansprechen wollen. Das ist wichtig und richtig, doch leider wird dabei häufig vergessen, sich auch emotional vorzubereiten. Ihre innere Einstellung und Ihre positiven Gedanken beeinflussen Ihren Gesprächspartner weit mehr als jedes Ihrer Worte.

Was also gibt es zu beachten, wenn Sie auch ohne Worte überzeugen wollen:

Haltung bewahren.

Gehen Sie mit aufrechter Wirbelsäule, Schultern entspannt nach hinten kippen, mit einer bewussten Körperspannung und dynamischen Schritten.

Händedruck – kurz und entspannt.

Mit Ihrem Händedruck verraten Sie oft schon mehr, als Ihnen vielleicht lieb ist. Der Händeruck zeigt, wo jemand sein wichtigstes Bedürfnis hat. Achten Sie darauf, dass Ihr Händedruck trocken, kurz und entspannt und mit angemessenem Druck geschieht. Keine Machtspiele, keine laschen “Fische” und auch keine weiteren (Doppel-)Berührungen. 

Blickkontakt schafft Verbindung.

Mit einem offenen Blick zeigen Sie, dass Sie ein ernst zunehmender Partner sind. In unserer westlichen Kultur gehört der Blickkontakt zwingend mit dazu. Können Sie einem Blick nicht standhalten, so wirken Sie ängstlich oder unsicher. Achtung: Beim Zuhören können Sie 100% der Zeit Blickkontakt halten – sobald Sie aber selber sprechen, schweift der Blick ab und zu kurz weg, damit  sich der Gesprächspartner in Ihrer Anwesenheit wohl fühlt.   Positive innere

Einstellung ist ein Muss.

Versuchen Sie, sich gut zuzureden, statt sich mit Ihren Befürchtungen und Ängsten zu belasten. Denken Sie an eine Situation,wo Sie sich so richtig wohl und als Sieger gefühlt haben und nehmen Sie dieses positive Energie in sich auf – dann haben Sie eine unschlagbare Ausstrahlung und dieses innere Lächeln, was Sie entspannt.

Hochstatus versus Tiefstatus.

Wie in der Tierwelt wird auch bei jeder Begegnung zwischen zwei Menschen sofort und unbewusst entschieden, wer sich in dieser Situation in welchem Status befindet. Das Irritierendste überhaupt ist, wenn jemand sich entgegen seinem (momentanen) Status benimmt. Als Bewerber befinden Sie sich automatisch im Tiefstatus, d.h. Sie warten einen Moment unter der Tür, bis man Sie reinbittet und Sie setzen sich erst, wenn Ihnen ein Platz angeboten wird. 

Platz einnehmen und nichts verbergen.

Nehmen Sie die gesamte Sitzfläche ein, statt nur auf der Vorderkante sich klein zu machen.   Sitzen Sie aufrecht und trotzdem entspannt. Wenden Sie Ihrem Gegenüber immer den gesamten Körper (und nicht nur Kopf oder Oberkörper) zu. Benutzen Sie beim Reden die offene Hand statt den Zeigefinger (=Besserwisserfinger), dann haben Sie auch automatisch eine freundlichere Stimme. Und wenn Sie beide Hände sichtbar auf dem Tisch lassen (statt z. Bsp. zusammengefaltet in den Schoss legen), zeigen Sie, dass Sie nichts zu verbergen haben.  

Die großen Tugenden machen einen Menschen bewundernswert, die kleinen Fehler machen ihn liebenswert.

Pearl S. Buck

Ihre Stilexpertin

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